Amorphophallus konjac, Teufelszunge, Tränenbaum, Araceae

Amorphophallus konjac – Teufelszunge

Letzte Aktualisierung: 7. Februar 2024

Im Juli 2014 haben wir zwei Pflanzen als „Titanwurz“ erhalten.
Nach allem, was ich darüber gelesen habe, müsste es sich um Amorphopallus konjac handeln. Eine schöne Übersicht über die Amorphophallus – Arten gibt es beispielsweise bei Rareplants. (Shop anwählen, „Amorphophallus“ in das Suchfeld eingeben.)
Amorphopallus konjac ist zwar deutlich kleiner als Amorphophallus titanum, der wirklich die Bezeichnung Titanwurz zukommt, wird aber auch bis zu 2 m groß. Das Blatt der größten Pflanze war 2019 etwa 120 cm hoch und hatte eine „Spannweite“ von über einem Meter.
Die Amorphophallus – Arten bilden fast immer nur ein Blatt aus, das aber durch die gegliederte Blattspreite den Eindruck eines Bäumchens macht.
Ich habe die Pflanzen auf den Balkon gestellt.  Im Spätherbst vergilben die Blätter langsam und sterben ab. Die Knollen bewahre ich im Keller ohne Substrat auf, ab und zu leicht besprüht. Weniger als 15° C sind es im Keller nie.
Wenn die Knospe anfängt zu wachsen (2016 war das im Juni), pflanze ich die Knollen ein. Es dauert ein paar Wochen, bis sich das Blatt voll ausbildet.

Die beiden Pflanzen im Juli 2015:
Die größere von der Seite, auch 2015:
Teufelszunge, Tränenbaum

Die größere Pflanze Ende Juni 2016:
Teufelszunge, Tränenbaum

Der Blattstiel aus der Nähe:Teufelszunge, Tränenbaum

Bald können wir unseren Sonnenschirm verkaufen:
Teufelszunge, Tränenbaum

Anfang März 2019 zeigte sich der erste Blütenstand an der größten Knolle. Diese Knolle hatte da einen Durchmesser von ungefähr 15 cm. Die Blütenbildung begann schon im Keller, ohne Substrat und in völliger Dunkelheit. Ich habe die Knolle gleich in einen großen Topf auf dem Balkon ausgepflanzt. Da die Temperaturen recht niedrig waren, hat sich der Blütenstand nur langsam entwickelt. Mitte April wurde es dann so kalt, dass der Blütenstand erfroren ist. Die Knolle wurde dabei aber nicht geschädigt, so dass sich im Juni wieder ein großes Blatt gebildet hat.
2020 war im Prinzip das Gleiche. Nur war draußen noch Frost, nachts um die -5° C. Ich habe die Knolle also ins Zimmer gebracht. Solange der Blütenstand noch nicht voll entfaltet ist, stinkt er nicht. Am 6. März war der Blütenstand dann voll entfaltet und roch unerträglich. Gleichzeitig war die Minimaltemperatur draußen auf +5° C gestiegen. Ich habe die Knolle also ausgepflanzt. Die kleinen Knollen habe ich gleich dazugetan. Der Blütenstand hat sich bis Mitte März gut gehalten, dann kam aber wieder leichter Frost und der Blütenstand war über Nacht völliger Matsch. Ich hoffe, dass auch in diesem Jahr die Knollen keinen Schaden genommen haben und Blätter treiben.

Der Blütenstand hatte eine Höhe von 104 cm.

Hier eine Nahaufnahme. Oben sind die männlichen, unten die weiblichen Blüten.

Auf dieser Seite ist ein interessanter Tipp, nämlich, die blühfähigen Knollen im Gemüsefach des Kühlschranks zu lagern, und zwar so lange, bis draußen die Temperaturen so hoch sind, dass die Blüte nicht mehr frostgefährdet ist.
Das habe ich 2021 so gemacht. Die beiden größten Knollen habe ich Anfang Februar in das Gemüsefach des Kühlschranks gelegt. Anfang April habe ich dann alle Knollen in einen großen Blumentopf gesteckt, auch die kleinen, im Keller gelagerten.
Geblüht hat nichts. Der vegetative Austrieb begann erst Mitte Juni.
Das hat sich also nicht so bewährt. Es war im Gemüsefach unseres Kühlschranks wohl doch zu kalt. Als Minimaltemperatur für die Lagerung im Winter wird bei Rareplants 15°C angegeben.

Im Winter 2021 – 2022 waren dann die großen Knollen im Keller von einem Fäuleerreger befallen. Ich habe deshalb die Kultivierung dieser interessanten Pflanze beendet. Es war sehr interessant, aber auch recht aufwändig. Auch ist der Balkon für diese große Pflanze zu klein.

Der Spender der ersten Knollen hat die austreibenden Knollen in seinem Garten ausgepflanzt. 2022 ist es zur Bestäubung und zur Fruchtbildung gekommen. Der Fruchtstand ähnelt dem des Aronstabes (gleiche Familie), die Beeren sind rot. Wikipedia hat dazu auch ein Foto.

Hier ist eine Liste mit allen Beiträgen zu Pflanzen, die bei uns zu Hause wachsen oder wuchsen.



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4 Kommentare zu „Amorphophallus konjac – Teufelszunge“

  1. Gibt es ein Foto, wie es aussieht, wenn eine Blüte aus der Knolle kommt? Bei unserer kommt jetzt ein Trieb raus, der viel heller als das Blatt ist( dieser Trieb war ja eher dunkel)

    1. Nein, ein solches Foto habe ich nicht. Unterschiede in der Färbung der Blüten- oder Blatt-Triebe sind mir nicht aufgefallen. Ich werde mal darauf achten.
      Wenn jetzt schon ein Trieb kommt, dürfte das wohl eine Blüte werden.

  2. Besitze schon seit vielen Jahren eine mittlerweile größere Anzahl der Amorphophallus rivieri und Amorphophallus myosuroides. Beide hat mir ein Freund je eine Knolle geschenkt. Er ist sehr erfolgreich in der Kultur und hat festgestellt (kann ich nur bestätigen) sie brauchen sehr närstoffreiche Erde (Kompost ist ideal) und der Topf sollte auch eher großzügig bemessen sein um rasch an Größe zuzulegen. Seine Knolle hat etwa die Größe eines Babykopfes und blüht jedes Jahr.
    Ich denke daß meine heuer erstmals blühen könnte.

    1. Amorphophallus rivieri ist ein Synonym von A. konjac.
      Ich werde meine Beitrag nochmal überarbeiten und auch ein paar Links einfügen, z.B. zu rareplants.de, wo eine recht informative Übersicht zu den Amorphophallus-Arten zu finden ist.
      Amorphophallus konjac ist sehr anspruchslos, was den Boden betrifft und wächst auch in ärmerem Substrat. Aber in Komposterde wächst er eben schneller und üppiger.

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