Fertigkulturen

Letzte Aktualisierung: 7. März 2023

Kräuterseitling (Pleurotus eryngii)
Die 2 Watt LED 8 Stunden reichen völlig aus. Aus einem Block von etwa 7 kg habe ich etwa 2,5 kg Pilze geerntet.

Das war von der ersten, ergiebigsten Erntewelle. Die Kultur war von der Dunkelhäuser Edelpilzzucht.
Hier ist eine Kultur gleichen Ursprungs mit ziemlich anderer Wuchsform. Das liegt  an zu geringer Belüftung (zu hohe CO2-Konzentration?).


Kräuterseitling1

Auch diese Fruchtkörper waren recht fest und sehr schmackhaft. Zur Fruchtkörperbildung darf die Temperatur  16°C  nicht dauerhaft überschreiten.
Ich habe im Winter 2013/14  Kräuterseitling-Fertigkulturen von Pilzmännchen bezogen. Diese sind kleiner (ca. 5 kg), aber genauso effizient. Von einer Kultur habe ich etwa 2 kg geerntet. Diese Herkunft verträgt zur Fruchtkörperbildung  etwas höhere Temperaturen.

Der Ertrag beider Kräuterseitlings-Kulturen lag deutlich über meinen Erwartungen. Ein Ertrag von 25% des Substrates gilt schon als sehr gut, hier war es noch deutlich mehr.

Pioppino (Agrocybe aegerita)
Dieser Pilz fruchtet bei hohen Temperaturen. Hier waren es etwa  20°C, es soll auch bei noch höheren Temperaturen funktionieren.


Pioppino1

Auf dem hier noch kahlen Stück sind nach der ersten Ernte auch Fruchtkörper gewachsen. Bei der 3. Erntewelle wuchsen die Pilze vor allem unten.


Pioppino2

Dann sank die Temperatur unter 18°C und es erfolgte keine weitere Fruchtbildung. Ich habe den Block aber trocken aufgehoben und versuche ihn im späten Frühjahr „wiederzubeleben“.
Update: Dieser „Wiederbelebungsversuch“ ist nicht gelungen, was auch nicht wirklich überraschen kann.

Igelstachelbart, Pom Pom, Affenkopf (Hericium erinaceus)
Am 13. Februar 2014 habe ich eine Fertigkultur erhalten (Pilzmännchen). Ich habe die Kultur im ungeöffneten Beutel noch ein paar Tage bei Zimmertemperatur stehen lassen, weil der Myzelbewuchs auf der Oberfläche noch nicht ganz geschlossen war. Nach einigen Tagen begann aber schon die Fruchtkörperbildung, und zwar auf der ganzen Oberseite. Ich habe deshalb nicht Löcher in die Folie geschnitten, wie es in der Anleitung empfohlen wird, sondern den obersten Teil des Beutels abgeschnitten. Die Fruchtkörper  wuchsen  jeden Tag sichtbar ein wenig. Nach ca. 14 Tagen schien sie nicht weiter zu wachsen.


PomPom1

Da sich außerdem an einigen Stellen die bis dahin rein weißen Fruchtkörper leicht blaß-orange verfärbten, schien mir am 4. März 2014 der Zeitpunkt der ersten Ernte gekommen.


PomPom2

Hier von der anderen Seite. Die Folie wurde bis auf den Boden abgeschnitten.


PomPom3

Ich habe die Fruchtkörper vorsichtig möglichst tief auf dem Substrat abgeschnitten. Es waren ca. 400 g. Die Hälfte habe ich eingefroren, die andere Hälfte klein geschnitten und in Butter gebraten.


PomPom4

Gewürzt habe ich nur mit Salz und etwas Pfeffer. Auf Nudeln hat das ganz vorzüglich geschmeckt. Das Pilzfleisch ist fest (nicht hart!). Oft wird der Geschmack mit Kalbfleisch verglichen. Das finde ich nicht. Man merkt sofort den edlen Pilzgeschmack.
Da ich bei der Ernte doch an einigen Stellen das Substrat freigelegt habe, liegt die Kultur nach gründlichem Wässern in einer durchsichtigen Plastekiste, die ich mit Folie abgedeckt habe.  Erstmal wieder bei Zimmertemperatur. Ich hoffe, es wächst wieder was. Ich werde täglich nachsehen, ob nicht Fremdpilze wachsen. 3%-ige Wasserstoffperoxidlösung steht für diesen Fall bereit.
Am 6.4.2014 habe ich zum zweiten Mal geerntet. Diesmal waren es noch 230 g. Die Fruchtkörper sind diesmal besser ausgeprägt. Offensichtlich habe ich beim ersten Mal nicht lange genug gewartet.


Hericium2_Welle1

Hericium2_Welle2

Ich habe die restliche Folie auf der Unterseite auch noch entfernt, da unter dieser Folie an einigen Stellen Grünschimmel sichtbar war.  Den Block wässere ich wieder einige Stunden und stelle ihn wieder in einer mit Folie abgedichtete Plastekiste auf. Nur ein Lüftungsschlitz bleibt offen.
Update: Dieser letzte, nicht wirklich erfolgversprechende Versuch mit dieser Kultur ist missglückt, der grüne Schimmel (Penicillium) hat gewonnen – trotz H2O2.



Beitrag teilen

1 Kommentar zu „Fertigkulturen“

  1. Allerdings waren das Brutto-Erträge, also vor dem Putzen. Ich habe das Frischgewicht gleich in eine Tabelle eingetragen. Am unteren Ende der Pilzkörper war immer etwas Substrat, es gab auch ein paar Faulstellen. Ich habe das ein bisschen nach unten korrigiert, so dass es jetzt die Netto-Erträge sein dürften – ist aber beim Kräuterseitling immer noch fantastisch.
    Deine Seite ist eine schöne Übersicht. Ich bestelle Fertigkulturen, Körnerbrut usw. aber lieber direkt beim Produzenten, das ist aber vielleicht ein Vorurteil. Jedenfalls bin ich damit bisher gut gefahren.
    Schönen Gruß
    Peter

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen