Letzte Aktualisierung: 10. Januar 2022
Einen Ansatz hatte ich von Zooschatz. Eine Styropor-Kiste (ca. 35x18x8 cm) enthält Buchenlaubkompost und eine ganze Menge Enchyträen.
Ich füttere nur mit in Wasser aufgekochten Haferflocken ohne Zusätze, so wie auf afizucht.de beschrieben. Da mir Buchenlaubkompost nicht zur Verfügung steht, nehme ich Kokohum. Das ist zwar leicht gedüngt, was den Würmern aber nichts auszumachen scheint. Ich mische die Haferflocken völlig unter das Substrat und lass die Kiste erstmal mindestens 1 Woche stehen, bei Neuansatz 2 Wochen. Dann kann ich die ersten Enchyträen entnehmen. Ich nehme dazu eine Schale mit Wasser. Mit einer Pinzette entnehme ich die Würmer und werfe sie in das Wasser. Das klingt jetzt aufwändiger als es ist. In gut laufenden Kulturen erwischt man mit einem Pinzettenzugriff meist mehrere Tiere. Im Wasser ballen sich die Enchyträen zu einem Knäuel zusammen, ähnlich wie das Tubifex machen, die Knäuel sind aber nicht so fest. Diese Knäuel nehme ich dann wiederum mit der Pinzette heraus und gebe sie in das Aquarium. Da ist kaum noch Substrat dran. Die Methode mit einer Glasscheibe habe ich natürlich auch ausprobiert. Die Entnahme ist da schneller. Aber beim gleichmäßigen Verteilen der Haferflocken hatte ich viel mehr Würmer zur Verfügung. Auch ist mir noch nie was verschimmelt, was bei der Glasscheibenmethode nicht selten ist, vor allem, wenn man mal ein paar Tage sich nicht um die Kulturen kümmert.
Lästig sind weiße, sich sehr langsam bewegende Milben, die früher oder später in jeder Kultur aufgetreten sind. Diese werden von den Fischen nicht gefressen (sonst würde man eben damit füttern). Um zu vermeiden, dass ein Neuansatz gleich wieder voller Milben ist, entnehme ich reichlich Enchyträen wie eben beschrieben, spüle die Wurmknäuel noch ein paarmal ab und gebe sie dann in das neue, mit Haferflocken angereicherte Substrat. Ganz wird damit die Einschleppung von Milben allerdings nicht verhindert.
Eine zeitweilige Alternative zu gekochten Haferflocken sind Instant-Haferflocken, die trocken aufgestreut und eingearbeitet werden. Die nehme ich dann, wenn die Kultur zu feucht geworden ist. Mir scheint aber die Vermehrung mit diesem Futter gebremst, das kann aber auch an der zu starken Nässe liegen. Solch vernässte Kulturen werden schnell unergiebig und müssen ersetzt werden.
Ich habe immer mehrere Kulturen laufen, weil hin und wieder eine Kultur durch Milben völlig verdirbt. Auch geht die Vermehrung der Enchyträen zyklisch. Außer der eingangs beschriebenen Originalkiste verwende ich 1 Liter-Eisverpackungen, in deren Deckel ich zahlreiche kleine Löcher gestochen habe.
Gar nicht ging ein ebenfalls wie Kokohum aus Kokosfasern hergestelltes Substrat, was für Terrarien gedacht ist. Da ist zwar kein Dünger drin, aber es riecht irgendwie „chemisch“. Auf der Packung steht nichts von irgendwelchen Zusätzen. Aber die Enchyträen sind darin trotzdem eingegangen.